Mehr als nur ein zweiter Standort
Die Eröffnung deines ersten Studios war vermutlich ein riesiger Schritt – mit allem, was dazugehört: Risiko, Herzblut, unzählige Entscheidungen. Und wenn du jetzt darüber nachdenkst, ein zweites Studio zu eröffnen, ist das ein großartiges Zeichen: Dein erstes läuft gut, deine Marke etabliert sich, und du bist bereit, zu wachsen. Doch Expansion bringt nicht nur Chancen, sondern auch ganz neue Herausforderungen mit sich.
Hier ist, was du wissen solltest, bevor du den Mietvertrag für Standort Nr. 2 unterschreibst.
1. Läuft dein erstes Studio wirklich unabhängig von dir?
Ein zweites Studio bedeutet, dass du dich teilst – oder noch besser: dass du dich aus dem operativen Alltag zumindest teilweise herausziehen kannst. Die Frage ist: Funktioniert dein erstes Studio auch dann reibungslos, wenn du mal eine Woche nicht da bist? Gibt es Prozesse, Routinen, ein Team, das eigenständig agiert?
Wenn das erste Studio noch zu stark von deiner ständigen Präsenz abhängig ist, ist es eventuell noch zu früh für Expansion.
2. Hast du deine Prozesse und Systeme wirklich im Griff?
Expansion ist nur dann effizient, wenn du Dinge skalieren kannst. Das bedeutet nicht nur, dass du doppelt so viele Kunden betreust – sondern, dass du doppelte Abläufe mit minimalem Mehraufwand managen kannst. Dafür brauchst du:
- Klare Checklisten für Eröffnung, Onboarding, Kurse & Kundenservice
- Standardisierte Prozesse für Mitgliederverwaltung und Zahlungen
- Ein Software-System, das mehrere Standorte gleichzeitig abbildet
- KPIs, die du ortsübergreifend vergleichen kannst
Kurz: Ohne System, kein Wachstum.
3. Standortwahl: Deine Marke braucht das richtige Umfeld
Nicht jeder freie Laden in einer belebten Straße ist automatisch geeignet. Du solltest den Standort für dein zweites Studio genauso sorgfältig auswählen wie den ersten – wenn nicht sogar noch sorgfältiger. Analysiere:
- Passt die Demografie zu deiner Zielgruppe?
- Gibt es vor Ort genug Nachfrage?
- Wie groß ist die Konkurrenz?
- Kennen die Leute deine Marke bereits?
Wenn dein erster Standort durch Mundpropaganda wächst, ist es ein Bonus, wenn die neue Location davon profitieren kann – z. B. weil sie im gleichen Stadtgebiet liegt.
4. Wer übernimmt die Führung vor Ort?
Du kannst nicht an zwei Orten gleichzeitig sein. Deshalb brauchst du jemanden, der deine Werte, deine Philosophie und deinen Anspruch vor Ort lebt – sei es ein Studioleiter, eine langjährige Trainerin oder jemand aus deinem Team, der wachsen will.
Die häufigsten Fehler bei Expansionen entstehen nicht durch die Idee selbst – sondern durch ein schwaches Team, das die Kultur nicht weiterträgt.
5. Finanzen: Du brauchst mehr als nur Kapital
Natürlich brauchst du Startkapital: für Umbau, Equipment, Marketing und vielleicht 3–6 Monate Puffer. Doch fast noch wichtiger ist die finanzielle Stabilität deines ersten Studios. Wenn dein ursprünglicher Standort gerade so über Wasser bleibt, ist Expansion ein Risiko.
Tipp: Erstelle einen Worst-Case-Plan. Was passiert, wenn das zweite Studio 6 Monate lang keinen Gewinn abwirft? Kannst du das abfedern?
6. Nutze deine bestehende Community
Die gute Nachricht: Wenn dein erstes Studio läuft, hast du bereits etwas, das viele beim Start nicht haben – Vertrauen. Nutze diese Community! Kündige frühzeitig an, dass du einen zweiten Standort eröffnest. Schaffe Pre-Sale-Angebote, bring Mitglieder zum neuen Standort, veranstalte Eröffnungs-Events mit bekannten Trainern aus dem ersten Studio.
So startest du mit Rückenwind, und nicht bei null.
7. Verändere nicht, was gut funktioniert – aber bleib flexibel
Dein zweites Studio ist kein komplett neues Experiment. Du weißt, was funktioniert – halte daran fest. Aber sei gleichzeitig offen für Anpassungen: Vielleicht ist das Kursangebot vor Ort etwas anders, oder du brauchst eine andere Preisstruktur. Expansion bedeutet Wiederholung mit Anpassung, nicht komplette Neuerfindung.
Ein zweiter Standort kann der nächste große Schritt sein – wenn du ihn strategisch gehst
Wenn die Grundlagen stimmen, kann dein zweites Studio der Start in eine neue Wachstumsphase sein – und genau hier macht die richtige Unterstützung den Unterschied.
Bei der Expansion kommt es nicht nur auf Mut und Vision an – sondern auch auf Tools, die den Alltag erleichtern. Eine leistungsstarke Studio-Management-Software wie bsport hilft dabei, mehrere Standorte zentral zu steuern, Prozesse zu automatisieren und jederzeit den Überblick über Buchungen, Mitglieder und Finanzen zu behalten. So bleibt mehr Zeit für das, was wirklich zählt: dein Team, deine Community und der nächste große Schritt für dein Studio.